Konstruktive Auseinandersetzungen vs. Positionsgerangel

 

In der Arbeitswelt werden täglich, auf allen Stufen, Entscheide durch formelle und informelle Verhandlungen beeinflusst. Ihr persönlicher Erfolg und der Erfolg des Unternehmens hängt von Ihren Fähigkeiten als Verhandler/-in ab.

Eine offene Streitkultur ist erwünscht

Eine offene Streitkultur ist in Unternehmungen erwünscht, denn nur so werden verschiedene Sichtweisen eingebracht und neue Ideen erweitern und bereichern den fachlichen Diskurs.

Wenn aus diesen Debatten handfeste Konflikte werden, dann sind sie nicht mehr bereichernd, sondern belasten die streitbaren Mitarbeiter, deren Teammitglieder und Führungskräfte.

 

Konflikte blockieren

Negative Emotionen werden unweigerlich mit fachlichen Faktoren vermischt und eine Trennung dieser beider Welten ist nicht mehr möglich. Diese Konflikte verändern den Umgang miteinander, verunmöglichen einen offenen Gedankenaustausch, generieren Leerläufe, blockieren Entscheidungen und verhindern Veränderungen: aus konstruktiven Auseinandersetzungen wird ein unproduktives Positionsgerangel.

Die beteiligten Mitarbeiter sind nicht mehr verhandlungsfähig. Sie sind emotional involviert und das Verlassen der eigenen, unumstösslichen Position führt zu einem Gesichtsverlust.

 

 

Mediation schafft Struktur und Transparenz

Hier ist die Unterstützung durch eine professionelle externe Mediation hilfreich. In einem strukturierten Verfahren wird die emotionale Ebene wieder von der fachlichen Ebene entflechtet. Die beteiligten Personen haben so die Möglichkeit in vertraulichen Mediationssitzungen, die massgeblichen Themen zu besprechen und Lösungen auszuhandeln. Die Mediation bringt Klarheit und eine gute Entscheidungs-grundlage. Damit kann die Basis für eine weitere Zusammenarbeit geschaffen werden.

 

lic. iur. Alexandra Gloor

Juristin / Wirtschaftsmediatorin / Dozentin


Konflikte zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden: Was kann ich als Führungskraft oder HR-Verantwortliche/r tun?

 

Als Mediatorin begegnen mir häufig Konflikte zwischen Vorgesetzen und Mitarbeitenden oder Teamkonflikte. Verfahrene Situationen erscheinen oft aussichtslos und es kommt zur Auflösung eines Arbeitsvertrages. Ich bin überzeugt, dass der frühzeitige Einsatz einer Mediation oder mediativen Verfahren einen solchen Ausgang verhindern oder zumindest die Situation entspannen kann.

 

Welche Stolpersteine gibt es in diesem Kontext?

Stolperstein Nr. 1: Einzelgespräche

Die typische Vorgehensweise bei Konflikten ist es, Einzelgespräche zu führen. Egal ob Sie dies als Führungskraft oder als Personalverantwortliche*r tun, oft laufen ihre Bemühungen ins Leere. Sie fungieren als Pendel zwischen den Parteien. Dies ist sehr zeitintensiv und unbefriedigend, da man die Löungskompetenz als Konfliktpartei abgeben kann. Tun Sie sich das nicht an! Holen Sie alle Parteien an einen Tisch.

 

Stolperstein Nr. 2: Zeitdruck

In der Konfliktbearbeitung gibt es keine Abkürzungen. Dinge, die nicht ausgesprochen werden, sind nicht verhandelbar. Manchmal haben wir den Impuls: „Jetzt muss ich abschliessen“, „jetzt müssen wir eine Entscheidung fällen“. Wenn man Druck aufsetzt, besteht die Gefahr, dass der Konflikt in ein paar Wochen oder Monaten wieder aufpoppt oder Mitarbeitende frustriert das Unternehmen verlassen. There are no shortcuts!

 

Welche Grenzen gibt es für die interne Konfliktbearbeitung?

Grenze Nr. 1: Neutralität

Gerade bei der Konfliktbearbeitung durch Personalverantwortliche muss man sich die Frage stellen: „Was ist für mich möglich und was nicht?“ Dies ist primär eine Selbstklärung der vermittelnden Person. In einem zweiten Schritt kann der Austausch mit einer externen Fachperson als Sparringpartner*in hilfreich sein, um diese Frage für sich zu klären oder auch den Prozess zu besprechen. Eventuell ist eine Co-Mediation zielführender.

 

Grenze Nr. 2: Überhierarchische Konflikte

 

Sind in den Konflikt Personen über mehrere Hierarchiestufen involviert, sind meiner Ansicht nach die Überlagerungen zu gross, so dass dieser Konflikt nicht mehr durch jemanden innerhalb der Organisation begleitet werden kann. Konflikte haben die Tendenz sich auszubreiten und sich zu verstärken. Jetzt ist die Gefahr der Koalitionsbildung sehr gross: „Wir gegen die anderen“. Warten Sie nicht zu lange, die Zeitkomponente ist in dieser Phase wesentlich. 

 

lic. iur. Alexandra Gloor

Juristin / Wirtschaftsmediatorin / Dozentin


Konflikte bearbeiten ist eine Führungsaufgabe

 

Um als Unternehmen im Markt bestehen zu können, braucht man Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die mitdenken und das Unternehmen weiterbringen wollen. Dies benötigt untereinander eine gesunde Streitkultur, in der unterschiedliche Sichtweisen eingebracht und neue Ideen angehört werden.

 

Konflikte als Kostenfaktor

 

Wenn diese bereichernden Debatten zu handfesten Konflikten werden, wird ein offener und lösungsorientierter Gedankenaustausch verunmöglicht. Diese Konflikte verursachen hohe, nicht direkt bezifferbare Kosten, da sie viele Ressourcen binden oder sogar blockieren. Das Team generiert Leerläufe, Lösungen werden torpediert und Veränderungen verhindert, weil negative Emotionen unweigerlich mit fachlichen Faktoren vermischt werden. 

 

Konfliktbearbeitung als Führungsaufgabe

 

Diese Konflikte zu bearbeiten ist eine Führungsaufgabe, die nicht delegiert werden kann. Aus meiner Praxis als Wirtschaftsmediatorin und Dozentin für operatives Management weiss ich, dass viele Führungskräfte mit dieser Situation überfordert sind, da sie die Fähigkeiten und das Wissen, wie man Konfliktgespräche führt, nie erworben haben. Die gängige Praxis ist es oft entweder die Harmonie im Team direktiv anzuordnen, einen Personalentscheid zu fällen oder nichts zu tun. In all diesen Fällen wird der Grund des Konflikts nicht bearbeitet und das Potenzial des Teams kann nicht mehr ausgeschöpft werden.

 

Mediation schafft Klarheit

 

Hier bietet die Mediation eine Alternative und schafft sehr schnell Klarheit! In einem strukturierten Verfahren wird die emotionale und fachliche Ebene wieder entflechtet und somit die Basis für eine weitere Zusammenarbeit geschaffen. Die Geschäftsstelle des Vereins für Mediation Liechtenstein hilft Ihnen sehr gerne weiter, die passende Person für Ihre Unternehmung zu finden. Zudem bieten wir auch massgeschneiderte inhouse Schulungen von Führungskräften im Bereich Kommunikation und Konfliktmanagement an. Fragen Sie uns noch heute an!

 

lic. iur. Alexandra Gloor

Juristin / Wirtschaftsmediatorin / Dozentin