Konflikte als Kostenfaktor

 

Konflikte lassen sich nicht vermeiden, deshalb ist es wichtig, dass man korrekt damit umgeht.

 

Seit der Konfliktkostenstudie von KPMG Deutschland (2009) ist klar: wo Menschen zusammenarbeiten, entstehen Konflikte und diese Reibungsverluste in Unternehmungen kosten Geld, viel Geld. Gemäss dieser Studie machen Konflikte zwischen Mitarbeitende bis zu 20 % der Personalkosten aus und Führungskräfte investieren 30-50% ihrer Arbeitszeit in Konflikte und deren Folgen. Diese Bearbeitung bindet somit erhebliche Ressourcen und belastet die Führungskraft stark.

 

Konfliktbearbeitung ist eine Wahl

Wir alle erkennen Konflikte und sehen, dass es verschiedene Arten gibt: einige werden heftig und laut ausgetragen, andere werden schweigend ausgesessen. Wir alle hatten schon einmal Konflikte in unserem Arbeitsumfeld: Streitgespräche mit heftigen Wortwechseln, anklagende Meetings und unendliche E-Mail-Lawinen. Einige Streits sind glimpflicher ausgegangen als andere, aber deshalb haben wir noch kein Wissen über die Konfliktbearbeitung erworben. Oder? Die Konfliktbearbeitung ist eine Führungsaufgabe und bedarf eines soliden Wissens.

 

Mediation als Best Practice

Die Best Practice Studie von KPMG Deutschland (2012) zeigt auf: Mediation wirkt. Unternehmen und Mitarbeiter, die sich an einer Mediation beteiligt haben, waren mehrheitlich zufrieden. Die Gründe sind einfach: im Rahmen der Mediation werden alle Themen sorgfältig und wertschätzend bearbeitet. Es werden sachliche Gespräche über unterschiedliche Meinungen und Anliegen geführt. Im Zentrum steht der lösungsorientierte Diskurs.

Dadurch werden künftige Konfliktkosten reduziert, denn das ganze Potenzial eines Teams kann wieder ausgeschöpft werden. Die Einführung einer mediative Konfliktkultur sorgt sogar dafür, dass langfristig weniger Werte im Unternehmen vernichtet werden.

 

lic. iur. Alexandra Gloor

Juristin / Wirtschaftsmediatorin / Dozentin

 

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